Berthold Ebner
Führungskräftetrainer Leaders Academy
Haben Sie schon zu Beginn das Ende im Sinn?
Angenommen Sie planen einen Hausbau. Sie haben eine klare Vorstellung davon, welches Haus Sie bauen wollen. Sie erstellen mit dem Architekten einen Bauplan. Zeichnungen werden gemacht.
Sie planen das große Wohnzimmer, die offene Küche, sie sehen Ihr Arbeitszimmer, das Schlafzimmer, die Kinderzimmer visuell vor sich. In Ihrem Kopf haben Sie ein klares Bild davon, wie alles später sein soll.
Gut so.

Vielleicht planen Sie auch die Gründung einer erfolgreichen Firma. Sie legen exakt fest, was Sie erreichen wollen. Vom Produkt oder der Dienstleistung, über ihre Zielkunden, ihren Zielmarkt, die notwendigen Finanzen, die Produktion, die richtigen Mitarbeiter, das optimale Gebäude. Oft scheitert der Plan an einer Falscheinschätzung des Marktes, des Kapitals oder des mangelhaften Businessplans.
Die Theorie der Gehirnhälften-Dominanz macht deutlich, dass bei vielen Menschen in erster Linie die linke, die logisch/verbale oft die dominierende Rolle einnimmt. Doch je besser insbesondere Führungskräfte die rechte, kreative/intuitive Gehirnhälfte nutzen können, desto besser werden sie Bilder visualisieren und Zeit unabhängiger denken.
Oft werden Menschen durch ein unerwartetes Ereignis aus der Bahn geworfen. Eine schwere Krankheit, ein Schicksalsschlag, der Tod eines nahestehenden Menschen.
Erst dann stellen wir uns den entscheidenden Fragen:
Was ist wirklich wichtig? Weshalb tue ich das, was ich tue?
Stephen R. Covey, der amerikanische Psychologe und Autor, empfiehlt u.a. vom Ende des Lebens her zu denken. Sich den eigentlichen Sinn des Daseins jetzt klar zu machen. Nicht erst wenn es zu spät ist. Verfassen Sie jetzt ihren eigenen Nachruf. Ja, ganz genau: jetzt.

Was wollen Sie von einem Redner an Ihrer Beerdigung gerne über sich selbst und Ihr Leben hören? Von einem Redner Ihrer Familie. Von einem Redner Ihrer Freunde. Von einem Sprecher, der aus Ihrer Berufswelt stammt.
Gerade Führungskräfte sollten wissen, dass vor allem die Planung des Gestaltens stark von der rechten, der kreativen Gehirnhälfte beeinflusst ist. Je mehr wir hier aktiv sind, desto besser visualisieren wir. Wenn Sie diese Übung ernsthaft durchführen, erfassen Sie einen Moment lang einige ihre grundlegenden Werte.
Vielleicht sitzen Sie nämlich gerade jetzt in der Aktivitätsfalle. Sie sind gefangen in den Wirrungen des Lebens, arbeiten immer länger und härter, um die nächste Sprosse ihrer Erfolgsleiter zu erklimmen.
Und plötzlich merken Sie, dass die Leiter an der völlig falschen Wand lehnt. Sie sind extrem beschäftigt, aber kaum effektiv. Und arbeiten nicht an dem, was für Sie wirklich wichtig ist.
Führung und Management sind zwei unterschiedliche Dinge. Management ist auf die funktionale Ebene ausgerichtet. Management bedeutet die Dinge richtig zu machen.
Doch Führung bedeutet etwas anderes. Führung bedeutet die richtigen Dinge zu machen. Führung bestimmt, ob die Leiter an der richtigen Wand steht.